29.01.2014

Hotelfrage

Wieso legen die Zimmermädchen die Fernbedienung immer neben den Fernseher und nie auf den Nachttisch?

24.01.2014

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Schöner Spruch von Frau Dr. D:
"Wer, wenn nicht wir, soll es sich leisten, der Mittelstand kann`s nicht."

21.01.2014

Sage mir was Du liest und ich sage Dir woher Du kommst

Florian Kessler erläutert in einem Zeitartikel, das nur noch Ärzte- und Lehrerkinder in den Schreibschulen in Leipzig und Hildesheim Erfolg haben. Er meint, ein Autor kann nur noch erfolgreich sein, wenn er längere, finanziell klamme Phasen mit der Unterstützung seiner Eltern überbrücken kann. Er bedauert dies und wünscht sich, so habe ich ihn verstanden, eine gemischte Gruppe von Schriftstellern, die was erlebt haben und die Abgründe der menschlichen Existenz kennen.

Darüber habe ich nachgedacht und mich gefragt, war das früher anders?

Ich habe mal die ersten 20 Bücher des Literaturkanons von Marcel Reich-Ranicki genommen und geschaut was die Eltern der, meist schon toten, Schriftsteller so waren:
  • Goethe - Vater Jurist, übte den Beruf aber nicht aus, sondern lebte von seinem Vermögen, das an seinen Sohn überging
  • E.T.Hoffmann - Vater, Jurist
  • Gottfried Keller - Vater, Drechslermeister
  • Theodor Fontane - Vater, Maler- und Musiklehrer
  • Thomas und Heinrich Mann - stammten aus reicher Lübecker Patrizier und Kaufmannsfamilie
  • Robert Musil - einzige Sohn des Ingenieurs und Hochschulprofessors Alfred Musil
  • Hermann Hesse - stammte aus christlicher Missionarsfamilie
  • Franz Kafka - jüdische Kaufmannsfamilie
  • Alfred Döblin - Vater, Schneidermeister und Konfektionsfabrikant
  • Joseph Roth - jüdische Kaufmannsfamilie
  • Anna Seghers - Vater, Kunsthändler in Mainz
  • Heimito von Doderer - Vater, Architekt und Ingenieur
  • Wolfgang Koeppen - uneheliches Kind eines Privatdozenten für Augenheilkunde an der Uni Greifswald
  • Günter Grass - Sohn eines protestantischen Lebensmittelhändlers aus einfachen Verhältnisse
  • Max Frisch  - Vater, Architekt
  • Thomas Bernhard - uneheliches Kind eines Tischlers und einer Haushaltshilfe 
Bei der Trivialliteratur kommen die Autoren aus ganz anderen Verhältnissen, ich machs mal kürzer:
  • Karl May - Weberfamilie
  • Hedwig Courts Mahler - Halbwaise, die bei einer Schusterfamilie aufwuchs
  • Daniel Defoe - Sohn eines Wachsziehers und Kerzenhändlers
  • Stephen King - Vater hat die Familie verlassen und Mutter hielt die Familie mit Gelegenheitsjobs über Wasser

Vielleicht muss man aus der Gruppe stammen, die einen lesen soll.

20.01.2014

Internet in 100 Jahren

Nosferatu geschaut und mich gefragt, ob, so wie wir jetzt über diesen ersten Horrorfilm schmunzeln, die Menschheit in 100 Jahren auch über unsere ersten Versuche im Netz schmunzeln wird.
Ich vermute: JA.

10.01.2014

Nachtrag René

Der Müllmann hat gekleckert, habe ich gestern erfahren und Renè lag in der Pfütze vor dem Tor. Jetzt befindet er sich wieder in der Mülltonne und wartet auf die wiederholte Abholung. Renè ist nicht einfach loszuwerden.

09.01.2014

Die Leiche zu Neujahr

Richard
In der Scheune sind Ratten. Das ist auf dem Dorf nichts ungewöhnliches, eher etwas woran man sich gewöhnt. Das Gute ist ja auch, die sehen einen, aber ich sehe die ausgesprochen selten. Also frei rumlaufen habe ich noch nie eine gesehen. Nur manchmal hört man sie nagen.

Dennoch hatten der Held und die Ratte Richard noch eine Rechnung offen, Richard hatte ein Käsebrötchen geklaut. Und daher hatte der Held eine Lebendfalle aufgestellt. Ewig stand sie rum und dann, als keiner mehr dran glaubte, saß Richard drin. Ob das nun wirklich der vom Käsebrötchen war, wer weiß. Aber nun hatten wir eine gefangene Ratte.

Langes überlegen von zwei Städter, was machen wir mit Richard? Ich kann den nicht erschlagen. Ich auch nicht. Wir setzen sie weit weg wieder aus. Gute Idee, aber heute ist schon so spät, dann erst morgen. Was machen wir bis dahin mit Richard? Kann er sich durch das Holz nagen? Keine Ahnung! Eine Zinkbadewanne drüber? Naja und wenn er sich dann doch durchnagt, dann heben wir, also Du, die Wanne hoch und er haut ab. Gut, das geht nicht. Aber ein Metallkoffer ist sicher, da kann er sich nicht durchnagen oder freisetzen. Metallkoffer gesucht und da ging die Lebendfalle mit Richard rein.
Am nächsten Tag wurde Richard 15 km von zuhause ausgesetzt. Die Gefangennahme hatte ihm wohl ein wenig zugesetzt, er hatte unter sich gemacht. Obwohl er vielleicht auch einfach nicht fallenrein war.

Dann stand die Falle bestückt mit einem altem Stück Käse lange in der Scheune. Nichts tat sich.
Über Sylvester waren wir nicht in der Scheune. Zu Neujahr fanden wir Richards Kumpel Renè in der Falle. Leider kamen wir zu spät. Renè wollte sich wahrscheinlich Sylvester was gutes gönnen und hatte beschlossen, der Käse ist seine. Die Falle ging zu und wir erst drei Tage später wieder in der Scheune. Das Jahr 2014 muss ohne Renè stattfinden. Wir haben ihn in der Mülltonne beerdigt. Die wurde auch gleich am nächsten Tag abgeholt. Das tat uns wirklich leid.

02.01.2014