Darüber habe ich nachgedacht und mich gefragt, war das früher anders?
Ich habe mal die ersten 20 Bücher des Literaturkanons von Marcel Reich-Ranicki genommen und geschaut was die Eltern der, meist schon toten, Schriftsteller so waren:
- Goethe - Vater Jurist, übte den Beruf aber nicht aus, sondern lebte von seinem Vermögen, das an seinen Sohn überging
- E.T.Hoffmann - Vater, Jurist
- Gottfried Keller - Vater, Drechslermeister
- Theodor Fontane - Vater, Maler- und Musiklehrer
- Thomas und Heinrich Mann - stammten aus reicher Lübecker Patrizier und Kaufmannsfamilie
- Robert Musil - einzige Sohn des Ingenieurs und Hochschulprofessors Alfred Musil
- Hermann Hesse - stammte aus christlicher Missionarsfamilie
- Franz Kafka - jüdische Kaufmannsfamilie
- Alfred Döblin - Vater, Schneidermeister und Konfektionsfabrikant
- Joseph Roth - jüdische Kaufmannsfamilie
- Anna Seghers - Vater, Kunsthändler in Mainz
- Heimito von Doderer - Vater, Architekt und Ingenieur
- Wolfgang Koeppen - uneheliches Kind eines Privatdozenten für Augenheilkunde an der Uni Greifswald
- Günter Grass - Sohn eines protestantischen Lebensmittelhändlers aus einfachen Verhältnisse
- Max Frisch - Vater, Architekt
- Thomas Bernhard - uneheliches Kind eines Tischlers und einer Haushaltshilfe
- Karl May - Weberfamilie
- Hedwig Courts Mahler - Halbwaise, die bei einer Schusterfamilie aufwuchs
- Daniel Defoe - Sohn eines Wachsziehers und Kerzenhändlers
- Stephen King - Vater hat die Familie verlassen und Mutter hielt die Familie mit Gelegenheitsjobs über Wasser
Vielleicht muss man aus der Gruppe stammen, die einen lesen soll.