28.11.2009

Samstag

Gestern gelesen und für gut befunden: "Entscheidend ist nicht was Du machst, sondern wie Du dabei guckst!"

27.11.2009

Freitag

Karl, ist jetzt ein Jahr tot. Er war meine längste Beziehung. 19 Jahre. Ich nicht seine einzige, er hatte noch einseitige Liebschaften mit dem Sofakissen, dem Staubwedel und der Elster die immer auf der Terrasse landete. Er versuchte uns alle in seinen Käfig zu balzen. Die Balzmißerfolge nagten nicht an seinem immensen Selbstbewußtsein. Karl, auch genannt El Terroriste, war die Reninkarnation eines Diktators. Laut, bestimmend, autoritär, kämpferisch, totalitär und der Inbegriff von fordernd. Fremde Stimmen, selbst die am Telefon, wurden durch Übertönen mundtot gemacht. Fernsehen mitten in der Nacht im Wohnzimmer, wo Karls Käfig hing, duldete er nicht. Sein Duschwasser in der Spüle mußte kalt sein und der Strahl nicht zu stark. Wann er duschen wollte, bestimmte er. Sobald der Hund das Haus verließ, forderte Karl seine Flug- und Duschzeit ein. Das alles tat er mit lautem Gekreische. Wenn ich nach Hause kam, mußte ich als erstes etwas sagen, damit er wußte das ich es bin, sonst, wie immer ,Gekreische. Alles was sich seinem Käfig näherte wurde mit Hacken bekämpft. Er versuchte meine Brille zu zernagen, fraß Löcher in die Pullover, zernagte Ketten, zerstörte Buchrücken und schiß überall hin. Karl war laut, anstrengend und machte Dreck. Aber er fehlt mir immernoch, weil er das ernst meinte mit dem Balzen, den Kopf schief legte wenn ich mit ihm sprach, handzahm war und nichts mehr liebte, als wenn ich ihn am Nacken oder zwischen den Flügeln kraulte.

Freitag

Als ich vor 4 Jahren noch in der Stadt wohnte, wo ich jetzt nicht mehr wohne, war in dem Laden vor dem heute ein Schild "auch Adventskalender" stand, ein Fleischer.
Schild gesehen, gedacht: "Beim Fleischer? Womit befüllen die den wohl?" dann gemerkt, ist jetzt eine Weinhandlung.

22.11.2009

Samstag

Ich saß beim Friseur, dieses schwarzes Cape um, Haare nass nach oben gesteckt, damit sie die unteren schneiden kann, dabei soll ich nach unten schauen und alles was ich im Spiegel sah ist ein riesiges Doppel-Trippel-Kinn: meins! Genau in dem Moment, kommt ein sehr attraktiver Mann. Will, natürlich, welche Überraschung, die Haare geschnitten haben, setzte sich in denStuhl neben mich und grüßte mir im Spiegel zu. Es gibt nichts, was mich in dieser Situation irgendwie optisch aufwerten könnte. Ich versuchte es gar nicht und grüßte einfach nur zurück.
Als ich Kind war, ging meine Oma aller 14 Tage zu ihrem Friseur. Wenn ich also nach Hause kam und keiner öffnete ging ich die Straße vor und suchte dort nach meiner Oma. Von außen war nichts zu sehen, denn es waren Milchglasscheiben, die die Kunden von der Außenwelt abschirmten. Wurde die verglaste Ladentür mit dem goldenen gebogenen Griff aufgedrückt, war man beim Herrenfriseur. Wo ein kleiner, dicker Friseur mit Halbglatze im weißen Kittel in diesem holzvertäfelten Raum auf seine Kunden wartet. Vor jedem der 4 Plätze stand genau ein Spiegel. Die Stühle waren aus Holz, mit grünem kalten Leder bezogen, höhenverstellbar und drehbar, was ich aus der Ferne bewunderte. Hinten an den Stühlen hing jeweils ein Lederriemen vielleicht zum abziehen vom Rasiermesser, ich weiß es nicht. Der Raum hätte sich auch in jedem italienischem Mafiafilm gut gemacht. Es roch überall frisch nach Shampoo und Haarspray, trotzdem sah man keine Frau, nirgends. Dafür müsste man nach rechts zum Empfang gehen, wo eine Dame zwischen Registrierkasse, Kundenbuch und Haarwaschbecken stand. Und wenn ich nach meiner Oma fragte, sagte sie dann: "Frau Mauch ist in Kabine Nummer 2." Denn hinter ihr war ein langer Gang zu sehen, von dem rechts und links Kabinen abgingen, die mit einem Vorhang verschlossen waren. Dahinter wurden meiner Oma, völlig ungesehen, die Haare ondoliert.
Kein Mann hat meine Oma mit nassen hochgesteckten Haaren, unvorteilhaften Cape und Doppelkinn gesehen.

Samstag

Warum ist es weniger unangenehm, wenn anderen einen von hinten nackt sehen, als von vorne?

07.11.2009

Samstag

Erst können Kinder nichts,
dann machen sie alles kaputt,
anschließend kommt die bockige Phase,
gefolgt von der, in der sie nicht mehr mit den Eltern reden,
weil sie eine furchtbare Kindheit hatten.
Wenn sie dann selbst Kinder haben, sind die Eltern im Alterstarrsinn angekommen.
Ein vernünftiges Gespräch ist nicht möglich.

04.11.2009

Mittwoch

Drei Fragen entstanden heute in der U-Bahn:

1. Warum heißt es Puff?
Wiki`s Antwort: Die Bezeichnung Puff leitet sich vom Würfelwurf Pasch ab. Der Vulgärausdruck für Freudenhaus geht auf den Namen des Spieles zurück, das in diesen Häusern früher gespielt wurde − man ging also „zum Puff“.

2. Wieso heißt es Zuhälter?
Wiki`Antwort: Zuhälter“ kommt ursprünglich von dem Wort „zuhalten“. Gemeint ist, „zu jemandem halten“, womit ursprünglich ein außereheliches Verhältnis zwischen Mann und Frau umschrieben wurde.

3. Warum hieß das Ding wo meine Oma ihre dreckige Wäsche sammelte, Wäschepuff?
Wiki`s Antwort: ---